Weitsprung: Sprungweite richtig messen

Ein Moment des „Fliegens“ erleben die jungen Leichtathleten während der Flugphase nach dem Absprung beim Weitsprung. Die Landung in der Sandgrube entscheidet dann über die Sprungweite und bei Wettbewerben, wie den Bundesjugendspielen, über wichtige Punkte. Doch welche Messungen beim Weitsprung sind zulässig? Wann ist ein Sprung ungültig? Und können auch Schüler:innen unterstützend bei Weitsprung-Messungen helfen? Lesen Sie hier alles über die richtige Ermittlung der Weitsprung-Weite. 

Weitsprung in Grundschulen: Die Zonen-Messung
Weitsprung in weiterführenden Schulen: Die Balken-Messung
Weitsprung-Ausstattung: Das richtige Material für die Weitenmessung


Generell gilt für die Ermittlung von Sprungweiten, dass Jeder als Messrichter agieren kann. Hierbei ist es egal, ob es sich um Lehrer:innen oder Schüler:innen handelt. Für den Einsatz von Schüler:innen ist eine intensive Schulung vor Wettbewerben notwendig. Die Art der Messung muss eindeutig definiert und die Unterschiede bei den Messrichtern bekannt sein. Beim Weitsprung im Sportunterricht sollte die richtige Messtechnik geübt werden – so gibt es keine Unstimmigkeiten bei Bundesjugendspielen oder ähnlichen Sportveranstaltungen.

Weitsprung in Grundschulen: Die Zonen-Messung

Die Leichtathletik und der Weitsprung stehen schon früh auf dem Lehrplan in Schulen. Kraft und Körperkoordination werden beim Weitsprung im Sportunterricht bereits ab dem Grundschule-Alter gefördert und trainiert. Spaß und Motivation dürfen bei den Kids jedoch nicht zu kurz kommen, sodass für die Leistungsermittlung die Zonen-Messung angewandt wird.

Besonderheiten der Zonen-Messung

Der Absprung beim Weitsprung ist entscheidend, wenn es um die Sprungweite geht. Bei jüngeren Athleten in Grundschulen und Vereinen gibt es Zonen, in denen ein Absprung gültig ist. Der Abstand zwischen der ersten und der letzten Sprungmarkierung, die diese Zone beschreibt, beträgt 80 cm. Die Toleranz des Absprungs in dieser Altersklasse ist größer, um weniger ungültige Versuche zu erreichen und die Motivation weiterhin aufrecht zu erhalten.  

  • für alle Leichtathleten und Schüler:innen bis einschließlich 13 Jahre
  • 80 cm Absprungbreite für gültige Versuche
  • Absprungpunkt definiert den Messpunkt


Bei der Zonen-Messung wird der Nullpunkt des Maßbands auf dem Boden an dem hintersten Lande-Abdruck angesetzt und bis zur Höhe des Absprungpunkts zurückgemessen. Wichtig hierbei ist, dass das Maßband im rechten Winkel zur Anlaufbahn zurückgestreckt wird.

Achtung bei der Landung: Hinterlassen Haare, die zum Pferdeschwanz gebunden sind, einen Abdruck im Sand, handelt es sich hierbei um den letzten Lande-Abdruck. Selbst Profi-Sportlern ist dieser Fauxpas bereits unterlaufen und Goldmedaillen sind dadurch verschenkt worden.

Zonen-Weitsprung: Wo wird gemessen?

Je nach Absprungpunkt erfolgt die Weitenermittlung. Durch die Zonen sind verschiedene Absprungpunkte möglich und der Sprungversuch ist als gültig einzustufen.

Darstellung von Weitsprung-Gueltigkeiten bei der Zonen-Messung

Absprungpunkt liegt vor der ersten Sprungmarkierung

Das Hintertreten der ersten Absprungmarkierung ist erlaubt und zeigt einen gültigen Absprung an. Die Messung der Weite erfolgt in diesem Fall jedoch ab der Kante der ersten Absprungmarkierung.

Absprungpunkt liegt zwischen den Sprungmarkierungen

Liegt der Absprungpunkt zwischen der Markierung vor und nach dem Absprungbalken gilt der Sprungversuch als gültig. Die Weitenmessung erfolgt ab dem Punkt, an dem das Sprungbein des Athleten den Boden verlässt.

Absprungpunkt liegt auf der hinteren Sprungmarkierung

Alle Sprünge, die auf oder nach der letzten Sprungmarkierung erfolgen, gelten als ungültig. Eine Weitenmessung ist nicht mehr durchzuführen und zu werten. Dieser Versuch wird von den drei Sprungversuchen abgezogen.

Zonen-Weitsprung: Wann ist ein Versuch ungültig?

  • Auf- und Übertreten der letzten Sprungmarkierung
  • Durchlaufen der Sprunganlage ohne Absprung
  • Zurücklaufen durch die Sandgrube in Richtung Absprung

Weitsprung in weiterführenden Schulen: Die Balken-Messung

Die Kraft und die Koordination des Körpers sind bei Schüler:innen auf weiterführenden Schulen ausgeprägter und durch die Vermittlung von Techniken des Hochsprungs und Weitsprungs können präzisere Absprünge erwartet werden. Die Messtechnik der Balken-Messung erfordert eine höhere Präzision beim Absprung, da der Messpunkt immer an der Brett-Vorderkante liegt. Aus diesem Grund erfolgt die Balken-Messung bei weiterführenden Schulen und Schüler:innen ab 14 Jahren.

  • für alle Leichtathleten und Schüler:innen ab 14 Jahre
  • präzisere Absprungtechnik notwendig
  • Vorderkante des Absprungbretts definiert den Messpunkt


Bei der Balken-Messung wird der Nullpunkt des Maßbands auf dem Boden an dem hintersten Lande-Abdruck angesetzt und bis zur Vorderkante des Absprungbretts zurückgemessen. Wichtig hierbei ist, dass das Maßband im rechten Winkel zur Anlaufbahn zurückgestreckt wird.

Achtung bei der Landung: Hinterlassen Haare, die zum Pferdeschwanz gebunden sind, einen Abdruck im Sand, handelt es sich hierbei um den letzten Lande-Abdruck. Selbst Profi-Sportlern ist dieser Fauxpas bereits unterlaufen und Goldmedaillen sind dadurch verschenkt worden.

Balken-Weitsprung: Wo wird gemessen?

Bei dieser Messung ist der Absprungpunkt des Athleten für die Weitenmessung unwichtig. Die Messung erfolgt ab der Brett-Vorderkante bis zum hintersten Landepunkt in der Sandgrube. Im Vereins- und Hochleistungssport wird diese Messtechnik sowohl im Training als auch im Wettkampf immer angewandt.

Darstellung von Weitsprung-Gueltigkeiten bei der Balken-Messung

Absprungpunkt liegt vor dem Absprungbalken

Das Hintertreten des Absprungbalkens ist erlaubt und zeigt einen gültigen Absprung an. Springt der Athlet vor dem Absprungbrett ab, verschenkt er wichtige Zentimeter, die über Punkte und Noten entscheiden können.

Absprungpunkt liegt hinter dem Absprungbalken

Jedes Übertreten des Absprungbalkens führt zu einem ungültigen Versuch und wird nicht gewertet. Eine Messung der Weite ist nicht erforderlich und dieser Versuch wird von den drei Sprungversuchen abgezogen.

Balken-Weitsprung: Wann ist ein Versuch ungültig?

  • Übertreten des Absprungbalkens
  • Durchlaufen der Sprunganlage ohne Absprung
  • Zurücklaufen durch die Sandgrube in Richtung Absprung

Weitsprung-Ausstattung: Das richtige Material für die Weitenmessung

Beim Weitsprung messen in Schulen meistens Lehrer:innen oder Schüler:innen, die somit als Mess- und Kampfrichter agieren. Der Kampfrichter beaufsichtigt den Sprungbetrieb und entscheidet über die Gültigkeit eines Sprungversuchs. Für die Definition der Gültigkeit können Absprungbretter mit Plastilin-Einlage verwendet werden. Das Plastilin ist eine weiche Masse, die beim Übertreten einen Abdruck des Schuhes sichtbar macht. Somit sind strittige Entscheidungen ausgeschlossen.

Sandgrube beim Weitsprung mit Rechen und Massband

Weiterer Bedarf zur Weitenmessung:

  • Maßband
  • Sandschaufel
  • Rechen
  • Kehrbesen


Um eine Weite zu bestimmen benötigt man ein Maßband, welches lang genug ist, die Sprungweite zu messen. Je nach Schulform und Leistungsklasse sollte Ihre Ausstattung Maßband-Längen von 10 m bis 50 m enthalten. Robuste Gehäuse mit verschiedenen Bandmaterialien, wie Glasfaser oder Stahl unterstützen eine optimale Haltbarkeit.

Für gleichbleibende Sprunganlagen-Eigenschaften sind Rechen und Kehrbesen unerlässlich. Nach jedem Sprung ist der Sand in der Sprunggrube mit einem Rechen zu glätten. Der nachfolgende Springer hinterlässt nur den eigenen Abdruck im Sand und es kommt nicht zu unklare Landepunkten. Sand, der aus der Grube auf die Sprunganlage getragen wird, lässt sich mit dem Besen wieder zurückkehren. Optimale Bedingungen erleichtern den Athleten sowie den Kampfrichtern den Sprungbetrieb.

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