Kennenlernspiele: Guter Start für eine starke Gemeinschaft

Kennenlernspiele sind der perfekte Einstieg für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, um eine neue Gruppe kennenzulernen und Vertrauen zu schaffen. Viele neue Gesichter und viele neue Namen! Das Namen-Merken ist nicht immer nur ein Problem für Erzieher*innen und Lehrer*innen, sondern auch für die Gruppenmitglieder. Zu Beginn gibt es eine gewisse Distanz zwischen den Gruppenmitgliedern und eine abwartende Haltung ist vorhanden. Spielerische Aktivitäten helfen dabei die Unsicherheiten und Distanzen abzubauen!


Welche Kennenlernspiele gibt es?
Kennenlernspiele zum Namenlernen
Kennenlernspiele mit Bewegung
Kennenlernspiele als Kooperationsspiele
Welche Ziele erreicht man mit Kennenlernspielen?
Fehler bei Kennenlernspielen: Was sollten Sie vermeiden?

Kennenlernspiele können ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Kennenlernspiele zum Namen lernen benötigen kaum oder nur wenig Materialien und lassen Freiräume für kreative Anpassungen. Im Sport- oder Vereinsunterricht sind Kennenlernspiele mit Bewegung optimal. Mit einfachem Zubehör sind schnelle Spiele gestaltet, die den Zusammenhalt in der Gruppe stärken.

Welche Kennenlernspiele gibt es?

Kindergarten-Kinder stehen im Kreis und halten sich an den Händen festBei den Kennenlernspielen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Grob lassen sich die Kennenlernspiele in drei Kategorien einteilen:

  • Kennlernspiele zum Namenlernen
  • Kennlernspiele mit Bewegung
  • Kennlernspiele als Kooperationsspiele


Je nach Altersstufe sollten die Kennenlernspiele für den Kindergarten anders ausgeprägt sein als Kennenlernspiele für die Grundschule. Viele Kennenlernspiele für Kinder im Kindergarten und Grundschule sind vom Konzept her jedoch gleich. Kleine Spielveränderungen führen dazu, dass das Spiel für Kindergartenkinder ebenso spannend und lehrreich ist, wie für Grundschüler. Wir stellen Ihnen einfache Kennenlernspiele mit und ohne Material vor!


Kennenlernspiele zum Namenlernen

Bei dieser Variante liegt das Hauptaugenmerk auf dem Lernen des Namens. Die Spielabläufe finden überwiegend im Stuhlkreis statt und sind Spiele ohne viel Bewegung. Die Konzentration der Spieler:innen fokussiert sich auf die anderen Kinder in der Runde.

Spinnennetz

Beim Spinnennetz handelt es sich um das bekannteste Kennenlernspiel. Alle Kinder / Teilnehmer*innen sitzen oder stehen in einem Kreis. Die Spielleitung ist im Kreis integriert und hält ein Wollknäul in den Händen. Dieses Wollknäul wird einem Teilnehmer*in zugeworfen. Der Fänger stellt sich vor, beispielsweise mit „Ich heiße Max“. Anschließend hält der Fänger den Faden fest und wirft das Knäul zum nächsten Kind weiter. Haben sich alle Mitspieler*innen vorgestellt, befindet sich in der Mitte ein Wollfaden-Netz – das sogenannte Spinnennetz. Nun läuft das Spiel rückwärts. Das Knäul wird zurückgeworfen und der Name des Teilnehmers genannt. Am Ende ist das Wollknäul wieder aufgewickelt.

Für das Spinnennetz wird ein Wollknäul oder ähnliches benötigt. Das Spiel kann sowohl in Innenräumen wie auch im Freien gespielt werden. Wichtig ist, dass ausreichend Platz für einen Kreis der Spieler*innen möglich ist.

Schuhsalat

Beim Schuhsalat wird ein Stuhlkreis gebildet. Alle Teilnehmer ziehen einen Schuh aus und legen diesen in die Mitte des Stuhlkreises. Die Spielleitung vermengt den „Schuhsalat“ und es entsteht ein Haufen aus verschiedenen Schuhen.

Der erste Spieler*in geht in die Mitte, nimmt sich einen Schuh heraus und sucht die Person mit dem passenden Schuh-Gegenstück. Wenn die Person gefunden ist, stellen sich beide Spieler*innen vor. Ist die Vorstellung beendet, sucht der zweite Spieler*in sich ein paar Schuhe aus, sucht den Besitzer und stellt sich vor. Am Ende dieser Runde haben alle Spieler*innen wieder zwei Paar Schuhe an den Füßen.

Neun Kinder sitzen im Kreis und strecken die Füße nach vorne zusammen.Bei der Art der Vorstellung kann die Spielleitung wieder variieren:

  • Name
  • Alter
  • Lieblingsfarbe
  • Lieblingstier
  • Lieblingsspiel


„Mein Name ist Max, ich bin 7 Jahre alt und mag gerne Hunde!“ So kommen gleiche Vorstellungen zustande, ohne dass die Spieler über die Formulierung nachdenken müssen. Die Konzentration liegt ganz auf dem Gegenüber.

Ich packe meinen Namenkoffer

Namenlernen inklusive Gedächtnistraining: Das Spiel „Ich packe meinen Koffer“ ist der Klassiker unter den Kinderspielen. Mit einer kleinen Abänderung eignet sich dieses Spiel ideal für das Einander-Kennenlernen.

Benötigt wird ein Korb mit verschiedenen kleinen Gegenständen, wie beispielsweise Stifte, Radiergummis, kleine Kunststofftiere, Mini-Holzobst, etc. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Zu Beginn nimmt sich jedes Kind einen Gegenstand aus dem Korb und schon kann das Kennenlernen los gehen. Der Reihe nach sagen die Kinder ihren Namen und den Gegenstand, den sie sich ausgesucht haben. Beispielsweise: „Ich heiße Anna und ich packe ein Radiergummi ein!“. So geht es im Kreis weiter: Dabei zählt das nächste Kind vor der eigenen Namensnennung die vorherigen Namen und Gegenstände auf!

Das Gummibärchen-Spiel

Für dieses Kennenlernspiel wird eine Tüte Gummibärchen oder ähnliches benötigt. Jedes Kind darf sich so viele Gummibärchen aus der Tüte nehmen, wie es möchte. Aber Achtung: Jedes Gummibärchen steht für eine Information, die das Kinder in der Vorstellungsrunde erzählen will. Diese Vorgabe muss durch den Spielleiter zu Beginn des Spiels deutlich erklärt werden.

Sind die Gummibärchen verteilt, dann startet ein Kind. Beispielweise hat sich dieses Kind für drei Gummibärchen entschieden und sagt: „Ich bin Max. Ich mag Hunde und meine Lieblingsfarbe ist blau!“ Für diese drei Informationen hat sich Max auch drei Gummibärchen verdient.

Dieses Kennenlernspiel lässt sich auch zu einer zuckerfreien, aber kreativen Variante umgestalten. Hierzu wählen die Kinder Bauklötze in der Anzahl der Dinge aus, die es erzählen möchte. Wenn das erste Kind an der Reihe war, werden die Bauklötze zu einem Turm gestapelt. Wie hoch wird der Turm am Ende der Vorstellungsrunde?

Kennenlernspiele mit Bewegung

Bei dieser Variante wird das Lernen der Namen mit der Bewegung verbunden. Werfen, Fangen, Laufen, Zielen sind nur einige Bewegungen, die die motorischen Fähigkeiten der Kinder spielerisch schulen. In Verbindung mit der Vorstellungsrunde arbeitet gleichzeitig der Kopf der Kids mit. Positiv zeigt sich zudem, dass die Kinder nicht so schnell das Interesse an dem Kennenlernspiel verlieren.

Doppelkreis

Beim Doppelkreis gibt es einen inneren und einen äußeren Kreis. Bei Signal oder beim Ertönen von Musik laufen die beiden Kreise in entgegengesetzte Richtungen. Erfolgt ein zweites Signal oder die Musik stoppt bleiben alle Teilnehmer stehen und stellen sich dem neuen Partner gegenüber vor.

Die Spielleitung kann hier unterschiedliche Fragen bzw. Aufgaben stellen:

  • Wie heißt du?
  • Wie alt bist du?
  • Was spielst du am liebsten?
  • und viele weitere Fragen sind möglich.


Der Doppelkreis kann sowohl im Klassenraum als auch in der Sporthalle sowie im Außenbereich gespielt werden. Weitere Materialien sind für die Grundspielart vom Doppelkreis nicht notwendig.

Ballwerfen

Beim Ballwerfen sitzen oder stehen die Kinder / Teilnehmer*innen in einem Kreis. Die Spielleitung wirft einem Kind den Ball zu und erteilt die Aufgabe: „Nennen mir deinen Namen“. Das Kind, dass den Ball gefangen hat, sagt: „Ich heiße Max!“ und wirft den Ball einem anderen Kind aus dem Kreis zu. Dieses Kind sagt seinen Namen und gibt den Ball weiter.

Sind die Namen einigermaßen bekannt, dann dreht sich das Spiel um. Das Kind, das den Ball weiterwirft, sagt den Namen des Kindes, das den Ball fängt. Auch hier können Abwandlungen im Spielverlauf erfolgen.

Für das Ballwerfen wird ein Ball benötigt. Je nach Altersklasse kann hier ein Softball, ein Gymnastikball oder ein Zeitlupenball verwendet werden.

Blauer Gymnastikball mit Elefantenhaut mit Button zum direkten Bestellen Sieben verschiedene Farben eines Gymnastikballs aus Ruton mit Button zum direkten Bestellen Roter und blauer Zeitlupenball aus Ruton mit verlangsamter Flugbahn mit Button zum direkten Bestellen

Ballfangen

Beim Ballfangen stellen sich die Schüler*innen / Teilnehmer*innen im Kreis auf. Ein Mitspieler*in wird per Losverfahren ausgewählt und steht mit einem Ball in der Kreismitte. Der Spieler*in wirft den Ball nach oben und ruft einen Namen eines Mitspielers. Der Aufgerufene läuft in die Mitte, fängt den Ball auf und ist selber an der Reihe. Der Ball wird hochgeworfen, ein neuer Name wird gerufen und so kommt ein dynamischer Ablauf zustande.

Im Vorfeld erfolgt eine Festlegung von Regeln durch die Spielleitung. Hierbei geht es speziell darum, was ein Teilnehmer*in machen muss, falls der Ball nicht rechtzeitig gefangen wird. Diese „Sanktionen“ lassen sich sportlich in die Stunde integrieren, beispielsweise „Mache 5 Kniebeugen“ oder „Springe 30 Sekunden Seilchen“. Das aktive Spiel bringt die Teilnehmer*innen in Bewegung und lässt die Barrieren beim Kennenlernen sinken.

Für Ballfangen wird ein Ball benötigt. Je nach Altersstufe wird ein Softball, Handball oder anderer Spielball eingesetzt.

Blauer und roter Dodgeball mit Noppenoberfläche mit Button zum direkten Bestellen Grüner und gelber Handball aus Schaumstoff für erste Wurfübungen mit Button zum direkten Bestellen Softball aus Kunststoff mit verschiedenen Gesichtern mit Button zum direkten Bestellen

Zielwerfen

Beim Zielwerfen werden verschiedene Kegel in der Mitte des Raums aufgestellt. Die Kinder verteilen sich in kleinen Gruppen gleichmäßig im Klassenraum oder in der Turnhalle. Nun erhält das erste Kind den Ball, sagt seinen Namen und wirft auf den Kegel. Wird der Kegel getroffen, sucht sich das Kind einen neuen Platz. Der neue Partner begrüßt das Kind mit seinem Namen: „Hallo Anna! Ich bin Max!“

Beim Zielwerfen lernen sich nicht nur die Kinder kennen, sondern trainieren ganz nebenbei auch die Hand-Auge-Koordination und üben da Zielen. So kann der soziale Aspekt mit der motorischen Schulung kombiniert werden.

Softball in vier Farben mit PU-Überzug für erste Wurfübungen mit Button zum direkten Bestellen Sieben rote Kegel mit Zahlenhüllen von 1 bis 7 und drei lose Hüllen von 8 bis 10 mit Button zum direkten Bestellen Zwei kleine und zwei große Kegel jeweils in gelb und in rot aus Kunststoff mit Button zum direkten Bestellen

Kennenlernspiele als Kooperationsspiele

Kooperationsspiele fördern die Klassengemeinschaft bzw. den Gruppenverband, da gemeinsam eine Aufgabe gelöst werden muss. Auch Kennenlernspiele als Kooperationsspiele stärken die Kommunikation in einer bisher ungekannten Gruppe. Die meisten Spiele konzentrieren sich auf Gruppengrößen von jeweils zwei Personen, die in den nächsten Runden dann gewechselt werden. Alle Kinder lernen sich kennen und verlieren Angst gegenüber den unbekannten Mitschüler:innen.

Partnerinterview

Bei diesem Kennenlernspiel werden jeweils zwei Personen einander zugelost. Jedes Paar hat nun einige Minuten Zeit sich vorzustellen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Nach der Kennenlernphase nehmen alle Schüler wieder im Stuhlkreis platz und stellen den jeweiligen Interviewpartner vor.

Dies oder das

Bei diesem Spiel wird der Klassenraum in zwei Hälften aufgeteilt. Jede Hälfte steht dann für eine Antwortmöglichkeit der aufgeworfenen Frage. Beispielsweise: „Was magst du lieber: Einen Hund oder eine Katze?“ Die Kinder gehen auf die passende Seite und erklären, warum sie sich für die eine oder andere Antwort entschieden haben.

Dieses Spiel eignet sich für Schüler:innen, die sich bereits kennengelernt haben, aber das Wissen übereinander nun vertiefen sollen.

Pantomime

Dieses Spiel eignet sich ideal nach einem Wochenende oder nach den Ferien. Zu Beginn wird ein nicht geschlossener Stuhlkreis gebildet. Der freie Platz bietet dann die Bühne für die pantomimische Vorstellung. Jedes Kind überlegt sich, was am spannendsten war und stellt diese Aktivität pantomimisch dar. Die anderen Kinder versuchen zu erraten, was das andere Kind erlebt hat.

Bei sehr schüchternen Schüler:innen kann die Aktivität auch gemeinsam mit einem weiteren Teilnehmer präsentiert werden. Dieses Spiels eignet sich für Gruppen, die sich bereits in anderer Form kennengelernt haben.

Welche Ziele erreicht man mit Kennenlernspielen?

  • Erleichterung des Aufeinander-Zugehens
  • Sensibilisierung des Einander-Zuhörens
  • Stärkung des Miteinander-Agierens


Diese drei Punkte sind wichtig für einen starken Klassenverband sowie für eine hohe Kooperationsbereitschaft.

Fehler bei Kennenlernspielen: Was sollten Sie vermeiden?

  • Lösen von schweren Rätseln vor dem Gruppenverband
  • Darstellen von persönlichen Eigenschaften vor dem Gruppenverband
  • Spiele mit zu viel Körperkontakt
  • Spiele mit einem hohen Wettbewerbscharakter


Der entscheidende Punkt bei Kennenlernspielen ist der Spaß am Kennenlernen. Wenn dieser Spaß bei den Kindern und bei den Spielleitern gegeben ist, dann steht einem unkomplizierten Kennenlernen nichts im Weg!

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