Badminton: Spielregeln kurz erklärt

Die schnellen Wechsel zwischen Angriffsbällen, angetäuschten Ball-Richtungen sowie präzisem, gefühlvollem Spiel am Netz machen Badminton zu einem faszinierenden Spiel für Spieler und Zuschauer. Bereits vor 2000 Jahren spielten die Menschen eine Art von Badminton, wie sich anhand von Höhlenzeichnungen in Indien nachweisen ließ. Hierzu diente ein gefederter Ball, der auch von den Inkas und Azteken bei Rückschlagspielen eingesetzt wurde. Diese beliebte Freizeitbeschäftigung hielt auch in der Zeit des Barock Einzug in den höfischen Adel und ist bis heute beliebt bei Klein und Groß.


Wie groß ist ein Spielfeld beim Badminton?
Wie wird ein Badminton-Netz richtig aufgebaut?
Wie erfolgt der Aufschlag beim Badminton?
Welche Schlagtechniken gibt es beim Badminton?
Wann werden beim Badminton Punkte vergeben?
Welche zusätzliche Ausstattung ist beim Badminton notwendig?

Neben der festen Verankerung im Lehrplan von Schulen ist Badminton auch im Breitensport angekommen. Viele Vereine sind spezialisiert auf Badminton oder haben eigene Badminton-Abteilungen. Nationale und internationale Wettkämpfe küren regelmäßig die besten Spieler!

Weitere Pluspunkte für Badminton sind:

  • ganzjährig in der Halle spielbar
  • Miet-Courts optimal für Gelegenheitsspieler
  • relativ geringe Ausstattungskosten
  • Kombination aus Taktik, Kraft, Ausdauer und Technik erforderlich


Badminton wird in Turn- und Sporthallen gespielt, aber auch auf eigens für Badminton ausgelegten Spielfeldern. Mittlerweile gibt es auch Courts, die stundenweise gemietet werden können, sodass keine aktive Vereinsmitgliedschaft notwendig ist.

Wie groß ist ein Spielfeld beim Badminton?

Das Badminton-Spielfeld ist 13,40 m lang, während die Breite je nach Spielart „Einzel“ oder „Doppel“ variiert. Die Spielfelder sind durch 4,0 cm breite Linien gekennzeichnet, wobei die Linien dem Spielfeld zugerechnet werden. Zudem gilt für beide Spielarten ein Abstand von 1,98 m von der Netzlinie bis zur vorderen Aufschlaglinie.

Zeichung eines Einzelspielfelds beim Badminton

Spielfeld-Maße beim Badminton „Einzel“:

  • Spielfeld-Maße: 13,40 m lang und 5,18 m breit
  • seitliche Feldbegrenzung durch die inneren Linien
  • hintere Feldbegrenzung durch die äußeren Linien
  • beim Aufschlag gilt die hintere Linie


Zeichung eines Doppelspielfelds beim Badminton


Spielfeld-Maße beim Badminton „Doppel“:

  • Spielfeld-Maße: 13,40 m lang und 6,10 m breit
  • seitliche Feldbegrenzung durch die äußeren Linien
  • hintere Feldbegrenzung durch die äußeren Linien
  • beim Aufschlag gilt die vordere Linie


Zum Spielfeld zählt ebenso die Höhe der Sporthalle. Die Sporthalle muss für offizielle Spiele eine Mindesthöhe von 5,0 m aufweisen. Ab 9,0 m Deckenhöhe gilt die Halle als uneingeschränkt bespielbar.

Höhe bei der Badminton-Spielfeldern:

  • Wiederholung bei Sporthallen bis 5,0 m Deckenhöhe, wenn die Decke beim Aufschlag oder herabhängende Teile mit dem Ball berührt werden
  • Wertung als Fehler bei Sporthallen ab 9,0 m Deckenhöhe, da hier die Halle als uneingeschränkt bespielbar gilt

Wie wird ein Badminton-Netz richtig aufgebaut?

Das Badminton-Netz teilt das Spielfeld in zwei gleich große Hälften auf. Je nach Leistungsklasse gibt es unterschiedliche Ansprüche an das Badminton-Netz. Für das Training in Schule und Verein lassen sich Schnellmontagenetze oder Mehrfach-Netze einsetzen. Speziell Mehrfach-Netze haben den Vorteil, dass mehrere Spielfelder schnell errichtet werden können. Für den Wettkampf-Bereich gelten spezielle Vorgaben nach den offiziellen Verbandsregeln, die das Netz einhalten muss.

Offizielle Netze nach den Badminton-Vorschriften der DIN EN 1509

Für immer gleiche Bedingungen ist in der DIN EN 1509 geregelt, welchen Anforderungen Badminton-Netze entsprechen müssen. Festgeschrieben ist hier die Länge, die Maschenweite, die Beschaffenheit des Spannseils sowie die Netzeinfassung.

Eigenschaften des Badminton-Netzes

Angaben laut DIN EN 1509

Länge

6,02 m

Höhe

0,76 m

Material

Synthetikfasern, wie Nylon oder Polypropylen

Farbe

dunkel

Maschenweite

zwischen 15 mm und 20 mm

Spannseil

Stahl-, Kevlar- oder Nylonseil

Netzoberkante

75 mm breites weißes Einfassband


Mit Hilfe des Spannseils wird das Badminton-Netz zwischen den beiden Netzpfosten gespannt. Aus diesem Grund muss das Spannseil aus einem strapazierfähigen Material herstellt sein, welches den Belastungen des Spannvorgangs standhält. Die Befestigungsschlaufen müssen entsprechend so konzipiert sein, dass ein Öffnen der Schlaufe sowie ein Durchscheuern verhindert wird. Zudem muss am Spannseil auf jeder Seite ein Seilstopper vorhanden sein, der das Einziehen des Spannseils in das Einfassband verhindert.

Bild mit einem Anschnitt eines Badmintonnetzes


Die korrekte Netzhöhe beim Badminton

Nach den offiziellen Regeln beträgt die Netzhöhe 1,55 m am Spielpfosten und 1,524 m in der Netzmitte. Diese Höhenabweichung entsteht aufgrund des minimalen Durchhängens des Netzes in der Mitte. Des Weiteren muss das Netz komplett mit den Pfosten abschließen. Es darf maximal ein Spalt von 10 mm vorhanden sein.


Badminton-Pfosten nach offiziellen Vorgaben der DIN EN 1509

Badminton-Pfosten nehmen die Zuglast des Badminton-Netzes auf und müssen entsprechend aus stabilem Material gefertigt sein. Nach dem Spannen dürfen sich die Pfosten nicht mehr bewegen und müssen in Gebrauchsstellung zwischen 88° (in Richtung der Innenseite des Spielfeldes) und 91° (in Richtung der Außenseite des Spielfeldes) senkrecht bleiben.

Eigenschaften des Badminton-Pfostens

Angaben laut DIN EN 1509

Material

Stahl oder Leichtmetall, wie Aluminium

Länge

155 cm

Profilgröße

40 mm ø oder 40 x 40 mm

Farbe

dominant, aber nicht intensiv leuchtend


Für die korrekte Netzhöhe muss der obere Teil des Pfostens ein Maß von 155 cm erreichen. Netzpfosten dürfen laut der DIN EN 1509 höhenverstellbar sein, wenn der Einschub nicht länger als 16 cm ist. Zudem muss die Höhenverstellung im oberen Bereich des Pfostens gegeben sein.

Neben in Bodenhülsen stehenden Netzpfosten sind auch mobile Netzpfosten erhältlich. Diese sind in der Regel mit einem schweren Zusatzgewicht ausgestattet, um die Stabilität zu erreichen. Mobile Netzpfosten sind optimal für die Einrichtung von Mehrfachspielfeldern, die mit Badminton-Unterstützungspfosten ausgestattet werden. Unterstützungspfosten bieten eine Auflagefläche für das Badminton-Netz in Mehrfach-Ausführung.

Wie erfolgt der Aufschlag beim Badminton?

Bild zeigt Hand inkl. Badmintonball vor Abschlag durch den Schläger

Jeder Ballwechsel beim Badminton wird mit dem Aufschlag begonnen. Hierbei ist es egal, ob es sich um die Spieleröffnung handelt oder zur Fortsetzung nach einem Fehler. Der Ball wird mit einem Unterhandschlag gespielt, wobei sich der Treffpunkt des Schlägers unterhalb der Taille des Spielers befinden muss.

Der Aufschlag erfolgt zudem immer in das diagonale Spielfeld des Gegners (auch Crossline genannt) und muss zwischen der vorderen und hinteren Aufschlaglinie landen. Der Spielstand zeigt an, von welcher Spielfeld-Seite aufgeschlagen wird. Von der rechten Seite erfolgt der Aufschlag, wenn der eigene Spielstand gerade ist. Bei einem ungeraden Spielstand erfolgt der Aufschlag von links.

Aufschlag beim Badminton „Einzel“ in der Übersicht

  • ungerader Spielstand (1,3,5…) = Aufschlag von der linken Seite
  • gerader Spielstand (2,4,6…) = Aufschlag von der rechten Seite
  • in das diagonal gegenüberliegende Aufschlagfeld


Aufschlag beim Badminton „Doppel“ in der Übersicht

  • ungerader Spielstand (1,3,5…) = Aufschlag von der linken Seite
  • gerader Spielstand (2,4,6…) = Aufschlag von der rechten Seite
  • in das diagonal gegenüberliegende Aufschlagfeld
  • Punktgewinn mit Ballgewinn: Spieler schlägt von entsprechender Seite auf, in der er sich befindet
  • Punktgewinn bei Ballbesitz: Spieler wechseln das Aufschlagfeld


Mit einem guten Aufschlag kann der Spieler einen Vorteil für die weiteren Ballwechsel erreichen und sich in eine gute Position für einen Punktegewinn spielen. Wichtig ist, dass ein Aufschlag nur regelkonform ist, wenn der Spieler den Ball in das diagonale gegenüberliegende Aufschlagfeld spielt und mit beiden Beinen im eigenen Aufschlagfeld steht.

Welche Schlagtechniken gibt es beim Badminton?

Fortgeschrittene Badmintonspieler beherrschen fünf wesentliche Schlagtechniken, die je nach Spielverlauf zum Einsatz kommen. Aber auch Einsteiger sollten zu Beginn an diesen Grundtechniken arbeiten, um den Spaß am Badminton hoch zu halten.

Zeichnung Spielfeld mit Pfeilen der einzelnen Schlagarten

  1. Clear
    Variante 1 ist den „Clear“ als Befreiungsschlag einzusetzen. Hierbei wird der Ball möglichst hoch und bis vor die Grundlinie gespielt.
    Variante 2 ist der „Angriff-Clear“. Diese Technik soll den Gegner unter Druck setzen und wird eher schnell und flach gespielt.
  2. Drive
    Schneller und flacher Ball, der auf Augenhöhe gespielt und knapp über das Netz geschlagen wird. Idealerweise sollte der Ball vor der Grundlinie enden.
  3. Smash
    Klassischer Schmetterschlag, der hart und steil nach unten geschlagen wird. Schmetterbälle können Geschwindigkeiten um 300 km/h erreichen.
  4. Drop
    Kurzer Ball, der knapp hinter das Netz geschlagen wird. Bei dieser Art Stoppball ist die Effizienz am höchsten, wenn der Gegner weit hinten im Feld steht und man selbst einen Clear oder Smash antäuscht.
  5. Netzdrop
    Der Netzdrop ist mit dem Drop vergleichbar. Der Unterschied liegt darin, dass der Ball so knapp wie möglich über das Netz gespielt wird. Hier ist Fingerspitzengefühl und Erfahrung notwendig.

Wann werden beim Badminton Punkte vergeben?

Anders als in anderen Sportarten wird beim Badminton nach jedem Ballwechsel ein Punkt vergeben. Diese Zählweise wird auch Rally Point genannt. So kann auch das Team Punkte erspielen, das nicht in Ballbesitz war. Nach Punktgewinn wechselt auch automatisch das Aufschlagsrecht an das Team.

Situationen zur Punktevergabe beim Badminton in der Übersicht:

  • Der Ball im Aus landet.
  • Der Ball innerhalb des Spielfelds auf dem Boden landet.
  • Der Ball das Netz nicht überquert, also unter oder ins Netz geschlagen wird.
  • Der Ball den Körper des Spielers berührt.
  • Der Spieler oder der Schläger des Spielers das Netz berührt.
  • Der Ball mehrmals vom gleichen Team gespielt wird.
  • Der Ball die Hallendecke oder herunterhängende Teile berührt.
  • Der Aufschlag falsch ausgeführt wird.


Beim Badminton gibt es zwei Gewinnsätze mit je 21 Punkten je Satz. Beim Erreichen von 11 Punkten ist eine Pause von maximal einer Minute vorgesehen. Anschließend wird der Satz fortgesetzt, bis eine Mannschaft 21 Punkte mit 2 Punkten Vorsprung erspielt hat. Zwischen den einzelnen Sätzen gibt es eine Pause von zwei Minuten sowie einen Seitenwechsel der Spieler.

Steht es bei den Punkten 21:20 wird weitergespielt bis eine Partei mit zwei Punkten voraus ist. Sollte dies bei einem ausgeglichenen Spiel nicht der Fall sein, so ist bei maximal 30 Punkten Schluss. Das heißt, dass ein möglicher Spielstand dann 30:29 wäre. Um für Spieler und Schiedsrichter eine gute Übersicht zu gewährleisten, können spezielle Anzeigetafeln eingesetzt werden.

Welche zusätzliche Ausstattung ist beim Badminton notwendig?

Neben dem Spielfeld sind Badmintonschläger und Badmintonbälle notwendig, um ein Spiel durchzuführen. Je nach Leistungslevel sind bei den Badmintonschlägern keine preislichen Grenzen nach oben gesetzt. Für Einsteiger und Schüler eignen sich spezielle Lernschläger! Fortgeschrittene Spieler testen verschiedene Materialkombinationen, um das beste Spielergebnis zu erlangen.

Der Badminton-Schläger

Drei Badmintonschläger liegend auf dem Sporthallenboden

Je nach Leistungsniveau hat der Schläger andere Eigenschaften, die zum eigenen Spiel-Stil passen. Generell lässt sich der Badminton-Schläger von der Form grob mit einem Tennisschläger vergleichen, wobei der Badminton-Schläger eine kleine Schlagfläche besitzt, leichter und dünner besaitet ist als ein Tennisschläger.

Besonderheiten

  • von Methodik-Schläger für Einsteiger bis zu ausbalancierten Profischlägern
  • je steifer der Rahmen desto präziser das Spiel, je flexibler der Rahmen desto armschonender
  • Griffband zur besseren Dämpfung und besserer Rutschfestigkeit

Der Badminton-Ball

Vier Badmintonbälle liegend auf dem Sporthallenboden

Zum Einsatz kommen zwei unterschiedliche Ballarten je nach Einsatzgebiet und Spielklasse.

Der Naturfederball - Besonderheiten

  • 16 an der Basis befestigte Federn bilden Korb
  • Einsatz von Gänse- oder Entenfedern
  • Feder-Länge zwischen 62 und 70 mm
  • Basis-Durchmesser von 25 bis 28 mm (abgerundet)
  • Basismaterial vorwiegend Naturkork


Der Kunststofffederball - Besonderheiten

  • Korb aus synthetischem Material
  • Korb-Länge zwischen 62 und 70 mm
  • Basis-Durchmesser von 25 bis 28 mm (abgerundet)
  • Basismaterial: PU-Kork oder Naturkork
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